
Diskussionen
Dtsch. med. Wschr., 93. Jg.
DISKUSSIONEN
Diagnostische
Kriterien des Frühdiabetes
Diskussionsbemerkung
zur Arbeit von B.
Sachsse
und
A.
Yazdanfar in
dieser
Wochenschrift 93 (1968), 57
P. C.
Scriba
und K.
Schwarz
Sachsse und Yazdanfar haben bei ihrem Vergleich ver-
schiedener Belastungsmethoden des Kohlenhydratstoff-
wechsels, wie sie selbst schreiben, Grundumsatzbedingun-
gen bei der
intravenösen
Glucosebelastung nicht eingehal-
ten. Unter diesen verstehen wir,
daß
der
stationäre
nüch-
terne Patient das Bett am Morgen der Untersuchung vor
und
während
der Glucosebelastung nicht
verläßt
(1). Den-
noch wurden von diesen Autoren die von uns ermittelten
Grenzwerte
für
die Unterscheidung einer pathologischen
von einer normalen Glucosetoleranz
benützt.
Der Normal-
bereich der k
(;
-Werte und die Grenze, unterhalb der man
eine Verminderung der Glucosetoleranz annehmen
muß,
liegen bei ambulanten Patienten aber
höher,
wie unter
anderen Schilling und Mitarbeiter zeigten (2). Es kann da-
her nicht verwundern,
daß
Sachsse und Yazdanfar bei die-
sem nicht ganz richtigen Vorgehen vermehrt
„falsch-nega-
tive"
Ergebnisse bei der
intravenösen
Glucosebelastung
erhielten. Dazu kommt,
daß
die Autoren die Glucose-
Elimination lediglich aus zwei Blutzuckerbestimmungen
berechneten,
während
wir sechs
für
erforderlich halten.
Nach unseren
früher
mitgeteilten Befunden (1) ist die
intravenöse
Glucosebelastung wesentlich empfindlicher als
die doppelte orale Glucosebelastung nach Staub-Traugott,
nach Schilling und Mitarbeitern (2) ist sie bei ambulanten
Patienten auch empfindlicher als die einfache orale Glu-
cosebelastung mit
stündlicher
Blutzuckerbestimmung
über
180 Minuten. Die
intravenöse
Glucosebelastung mit der
Ermittlung des k
fr
Wertes bietet
darüber
hinaus den Vor-
teil,
Rückschlüsse
auf den
„Diabetizitätsgrad"
zuzulas-
sen (3). Daher haben wir sie als klinische Routinemethode
empfohlen. Weitere Probleme dieses Verfahren sind
in
unserer
früheren
Mitteilung (1) besprochen.
Literatur
(1) Scriba, P. C, K. Schwarz, disse, K. A.
Hüter,
H. Blank:
G. G. Hoffmann: Dtsch. med. Diabetologia 1 (1965), 187.
Wschr. 91 (1966), 753. (3) Lundbaek, K.: Brit. med.
J.
(2) Schilling, W. H., K. Ober- 1962/1, 1507.
Privatdozent Dr.
P. C.
Scriba;
Prof.
Dr.
K.
Schwarz,
II.
Medizinische
Universitätsklinik, 8 München 13,
Ziemssenstr.
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